Auch dieses Jahr gelang es wieder nicht, Schüler*innen einer ihrer zumeist wohnortnahen drei Wunschschulen zuzuordnen. Mehr noch, auch die gewünschte Schulform oder Sprachenfolge fand häufig keine Berücksichtigung. In diesen Fällen ist damit die Entscheidung über den Schulabschluss bereits Jahre vor Schulende gegen den von den Schüler*innen angestrebten Abschluss gefallen, da dieser an der zugeordneten Schule häufig nicht möglich ist.
Wozu eifrig Lernen und gute Noten erreichen? Diese Frage dürften sich aktuell viele Schüler*innen stellen, die selbst mit einem Notenschnitt von 1.4 keiner ihrer Wunschschulen zugeordnet wurden und mit teils über eine Stunde Schulweg quer durch die Stadt z.B. von Lichtenberg nach Halensee geschickt werden.
Noch schlimmer: Die Situation ist bereits das Ergebnis eines halbjährig andauernden Auswahl- und Ausgleichsverfahrens der Bezirke, das es dennoch nicht schafft, darüber hinwegzutäuschen, dass viele Bezirke und die zuständigen Senatsverwaltungen sich viel zu wenig bewegen in der Schulplatzschaffung! Lösungen, die es wieder mehr Schüler*innen ermöglichen, eine wohnortnahe weiterführende Schule zu besuchen, liegen in weiter Ferne und werden offensichtlich auch nicht gesucht.
Wir fordern:
– ein transparentes und zügiges Schulplatzvergabevergaben mit offen einsehbaren Schulplatzangeboten,
– eine digitale Tauschbörse für all jene, deren Wunsch nicht entsprochen werden konnte,
– einen Fokus auf wohnortnahe weiterführende Schulen – entweder durch Anpassungen im Vergabeverfahren oder aber auch durch Schaffung weiterer Schulplätze,
– Schulbauvorhaben endlich in erforderlichem Maß voranzutreiben.